Das Lieblingstier unserer Tochter ist das Walliser Schwarznasenschaf. Nach gescheitertem Versuch 2013, startete sie 2018 im Herbst wieder einen Versuch. Diesmal sind es gleich 6 Stück, die uns in Zukunft beim „Rasenmähen“ der Wiesen helfen.

 

Charakteristisch sind die schwarzen Partien an Nase, Augen, Ohren, Vorderknien, Sprunggelenkknöcheln und Füßen im ansonsten weißen Fell. Auen haben zusätzlich schwarze Schwanzflecken. Beide Geschlechter bilden gedrehte Hörner aus. Widder wiegen durchschnittlich 80 bis 100 Kilogramm, Auen 70 bis 80 Kilogramm.

Die Körper der Walliser Schwarznasen sind vollständig bewollt, also auch an den Beinen und im Gesicht. Widder liefern jährlich einen Wollertrag von 3,5 bis 4,5 kg, Auen 3,0 bis 4,0 kg. Die Wolle ist rau, langfaserig und erreicht Längen von weit mehr als 10 Zentimetern. Neben der feinen Unterwolle ist das Fell von langen, an den Spitzen gekräuselten, Stichelhaaren durchsetzt. Bei längerer Inzucht verlieren die Nachkommen ihre charakteristische Schwarzfärbung. Das Schwarznasenschaf hat eine asaisonale Trächtigkeit, ist also nicht auf eine bestimmte Geburtszeit fixiert. Es bringt im Durchschnitt 1,6 Lämmer pro Jahr zur Welt und ist eher spätreif.

Die Walliser Schwarznasenschafe sind hervorragend an die Lebensbedingungen im kargen Hochgebirge angepasst. Sie sind standorttreu und genügsam. Sie sind gute Kletterer und beweiden selbst steile, steinige Hänge. Aufgrund seines Körperbaues, der Langgliedrigkeit, der Behörnung sowie seiner robusten Natur und der rauen Wolle gilt es als primitive Schafsrasse, die eng mit der Wildform der Urschafe verwandt ist.

Da wir im Herdebuch sind gibt es bestimmte Hilfsmerkmale die ein Schaf besitzen muss. Hier legt man großen Wert auf

  • Rahmen – Die Bewertung des Rahmens bezieht sich auf Körpergröße, Körperlänge, Bemuskelung, Brustbreite, Rippenwölbung und Flankentiefe des Tieres.
  • Typ – Die Typnote umfasst den Rassetyp, den Ausdruck, Kopf, Ramsung, Ohrausprägung sowie Kopf- und Beinbewollung
  • Form – Bei der Bewertung der Form werden die äußerlichen Formmerkmale von Schulter, Rücken, Becken und Geschlossenheit der Körperpartien beachtet. Die Ausprägung der Hoden bei männlichen Tieren und Euterform bei weiblichen Tieren sowie das Zahnbild werden als Formmerkmal bewertet.
  • Fundament – Die Bewertung des Fundaments bezieht sich auf die Ausbildung des Fußwerkes, Beinstellung, Fesselung und Klauenstabilität. 
  • Wolle – Die Wolle wird nach rassenspezifischen Merkmalen auf Ausgeglichenheit, Feinheit, Dichte und Farbreinheit beurteilt. 

Weiters gilt bei den Wallisern (nicht bei den Montafoner Steinschafen), dass die Mutter eines Widders eine Widdermutter sein muss, ansonsten wird dieser nicht zur Zucht zugelassen. Für alle Hilfsmerkmale werden Noten von 1 9 vergeben. Aus diesen Noten ergibt sich die Exterieurklasse.

Die Exterieurklassen werden in bestimmte Tabellen aufgeteilt.

  • Männlich: Ia 3×7 2×8 Ib 3×6 2×7 IIa 5×5 
  • Weiblich: Ia 3×7 2×8 Ib 3×6 2×7 IIa 3×5 2×6 IIb 5×4 

Anforderungen einer Widdermutter:

  • positive Beurteilung des Euters
  • mindestens Exterieurbewertung von 3×5 und 2×6
  • Gewebeprobe
  • Aufzuchtindex mind. 90 Punkte
  • sind zentral vorzustellen

Euter:

Euterbewertung wird nur bei Widdermüttern durchgeführt. Bei der Euterbeurteilung wird auf die Euteraufhängung, Strichstellung und Strichstärke geachtet und wird mit „ja“ oder „nein“ beantwortet.